Generell unterscheidet man zwischen der quergestreiften Muskulatur, auch Skelettmuskulatur genannt, deren Tätigkeit willkürlich gelenkt wird und der glatten Muskulatur, also der Muskulatur der inneren Organe, welches nicht willkürlich gesteuert werden kann. Die Skelettmuskulatur hält das Knochengerüst aufrecht und bewegt es.
Durch eine Nervenreizung zieht sich der Muskel zusammen, es kommt zu einer so genannten Muskelkontraktion. Nach einer Kontraktion kommt es zu einer teilweisen Erschlaffung der Muskulatur. Die Muskulatur kann sich nicht selbständig in seine Ausgangslage zurückstrecken, dies geschieht in der Regel durch die Schwerkraft oder durch einen entgegengesetzt gerichteten Muskel.
Muskelverletzungen heilen stets durch bindegewebige Narben, da das eigentliche Muskelgewebe nicht neu gebildet wird. Daher können ausgedehnte Narben zu Funktionseinschränkungen der betroffenen Muskel führen.
Muskelverletzungen können verursacht werden durch:
Hilfreiche Tipps zur Vorbeugung von Muskelverletzungen:
Unter dem Begriff Muskelkater versteht man kleinste Verletzungen der Muskelfasern oder des begleitenden Bindegewebes (Mikrotraumen).
Muskelkater kann verursacht werden durch:
Typisch für einen Muskelkater sind Muskelschmerzen und Steifheit im Bereich der betroffenen Muskulatur.
Die Diagnose kann in der Regel durch die klinische Untersuchung gestellt werden. Typisch sind eine Steifheit im Bereich der betroffenen Muskulatur und Muskelschmerzen. Meist treten diese Beschwerden 24 bis 48 Stunden nach der Muskelbeanspruchung auf.
Folgende Maßnahmen sind bei einem Muskelkater hilfreich:
Unter eine Muskelzerrung oder Muskelüberdehnung versteht man eine in Längsrichtung der Muskelfaser erfolgte Zugverletzung. Hierbei wird ausschließlich das die Muskelfaser umgebende Gitterfasernetz gedehnt, ohne dass dabei die Muskelfaser selbst verletzt wird und blutet. Muskelzerrungen treten häufig im Bereich der Beinmuskulatur (beim Fußball oder Hürdenlauf) und der Beuge- und Streckmuskulatur des Oberschenkels (bei Lauf- und Sprungdisziplinen) auf.
Bei einer Muskelzerrung / Muskelüberdehnung können folgende Beschwerden auftreten:
Die Diagnose kann anhand des klinischen Bildes gestellt werden.
Hilfreiche Maßnahmen sind:
Die Funktionsstörung kann bis zu 6 Tage andauern.
Unter einem Muskelfaserriss versteht man die Unterbrechung der Kontinuität der Muskelfasern. Das Ausmaß der Verletzung wird durch die Anzahl der gerissenen Muskelfasern bestimmt.
Ein Muskelfaserris macht sich bemerkbar durch:
Im Falle eines Muskelfaserrisses sind folgende Maßnahmen durchzuführen:
In der Regel ist nach spätestens 5-6 Wochen eine vollständige Heilung erreicht.
Als Sehnen bezeichnet man die Enden der Muskeln. Die Muskulatur ist über die Sehnenstränge am Knochen befestigt. Die von der Muskulatur ausgehende Kraft wird somit über die Sehnen auf den zu bewegenden Knochen übertragen. Sehnen sind aus straffem Bindegewebe aufgebaut, wobei die parallel und längs der Zugrichtung verlaufenden kollagenen Fasern überwiegen. Diese leisten wiederum eine Zugbeanspruchung. Dagegen sind die dehnbaren, in einem Gitternetz angeordneten elastischen Fasern in der Minderzahl. Zusammengefasst zeichnen sich Sehnen daher durch eine hohe Zugfestigkeit und eine nur geringe Dehnbarkeit aus. Ab einer Dehnung von etwa 8-10 Prozent können bereits Risse der Sehnen auftreten.
Sehnenverletzungen werden häufig verursacht durch:
Außerdem verliert das Sehnengewebe etwa ab dem 25. - 30. Lebensjahr seine ursprüngliche Zugfestigkeit und Elastizität und wird dadurch anfälliger für Rissverletzungen.
Muskel- und Sehnenverletzungen werden in erster Linie durch das klinische Bild erkannt. Um sich jedoch sicher zu sein, kann zunächst eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden, welches zur groben Orientierung und zum Feststellen von Ergußbildung dient. Die abgerissene Sehne kann durch den Ultraschall nur indirekt erkannt werden: sie fehlt an der betroffenen Stelle. Die letztendliche Diagnose wird mittels CT, meist MRT gestellt. Der Befund lässt sich hierdurch eindeutig sehen.
Bei der Sehnenzerrung bzw. Sehnenüberdehnung handelt es sich um eine Verletzung mit Verlängerung des Sehnengewebes, ohne wesentliche Unterbrechung der Kontinuität. Liegt kein Faserriss vor, so kann die Sehne bei entsprechender Schonung und Behandlung, nach einigen Tagen wieder ihre normale Leistungsfähigkeit erhalten.
Die Verletzung macht sich durch folgende Symptome bemerkbar:
Hilfreiche Maßnahmen zur Schmerzlinderung sind:
Unter einem Sehnenriss versteht man einen teilweisen bzw. totalen Riss einer Sehne. Dagegen ist beim Sehnenabrissbruch die Sehne im Bereich ihrer Verankerung am Knochen geschädigt.
Der Sehnenriss / Sehnenabrissbruch macht sich durch folgende Beschwerden bemerkbar:
Folgende Maßnahmen können bei einem Sehnenriss hilfreich sein:
Entzündung der Sehnen oder Sehnenscheiden. Die Sehnen verlaufen über Knochen oder unter Bändern in schlauchartigen Röhren (Sehnenscheiden), die eine Gleitflüssigkeit enthalten und dadurch unnötige Reibung vermindern.
Sehnenentzündungen werden in der Regel verursacht durch einseitig wiederholte Bewegungen oder ständige mechanische Reizung. Dadurch besteht auch die Gefahr einer chronischen Entzündung.
Eine Entzündung der Sehnen/Sehnenscheiden verursacht folgende Beschwerden:
Folgende Maßnahmen können bei einer Entzündung sehr hilfreich sein:
Letzte Aktualisierung am 07.05.2021.