Neuheit: Knochenbrüche mit metallischem Glas fixieren
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Ein innovatives Material
Knochenbrüche, sowie Operationen zum Erhalt der Knochensubstanz, bedingen zumeist das Einsetzen von Schrauben, Platten oder Schienen. Seit Jahren wird hierfür rostfreier Edelstahl oder Titan verwendet, die in ihrer Funktionalität zwar hervorragend sind, jedoch in der Regel nach dem eigentlichen Heilungsprozess eine weitere Operation nach sich ziehen, um die Stabilisatoren wieder zu entfernen. Schweizer Forschern ist es nun allerdings gelungen ein metallisches Glas zu entwickeln, das bei derartigen Operationen als Alternative zu dem bisherigen Edelstahl und auch Titan verwendet werden kann und einen ganz besonderen Vorteil beinhaltet: Es löst sich selbständig wieder auf.
Neuheit: Knochenbrüche mit metallischem Glas fixieren
Das innovative Material wird als Glas bezeichnet, da es aus einer Schmelze hergestellt wird, die aufgrund ihrer ungeordneten Struktur dem des Fensterglases ähnelt und durch ein rasches Abkühlen zum Härten gebracht wird. Inhaltlich besteht das metallische Glas aus Zink, Magnesium und Kalzium, ist äußerst belastbar und baut sich mit der Zeit im Organismus risikofrei wieder ab, wobei lediglich Ionen freigesetzt werden. Bestand bislang bei Magnesiummaterialien das Risiko das Gasblasen-Bildung im Gewebe, was zu einer Behinderung der Heilung und einem korrekten Knochenwachstum führen konnte, erweist sich nun die neue Kombination aus Magnesium, Kalzium und Zink als wesentlich sicherer. So bleibt die Bildung von Wasserstoff beim Abbau aus, der für die Gasblasen verantwortlich war, und stellt somit einen reibungslosen Heilungsprozess ohne Komplikationen sicher.
Noch ist das metallische Glas nicht in der Knochenchirurgie einsatzfähig, da weitere klinische Studien in der Verbindung mit tiefer gehenden Forschungsarbeiten durchgeführt werden müssen. Allerdings ist damit zu rechnen, dass schon in naher Zukunft das abbaubare "Reparaturmaterial" in der Chirurgie eingesetzt werden kann, wobei die Wissenschaftler bereits davon ausgehen, dass das Material auch für Stent-Implantate zur Verstärkung von Blutgefäßen eine alternative Behandlungsmöglichkeit darstellen kann.