Bandscheibenvorfälle können heute in den meisten Fällen mit einer minimal-invasiven Therapie behandelt werden. Wir stellen Ihnen nun Therapiemöglichkeiten bei Bandscheibenvorfällen vor, die für eine schmerzfreie neue Beweglichkeit sorgen und die Lebensqualität wieder steigern können.
Das Ziel jeglicher Therapie bei einem Bandscheibenvorfall ist es dem Patienten rasch wieder eine schmerzfreie Beweglichkeit zu ermöglichen. Der Besuch einer Rückenschule sowie eine der unterschiedlichen Bewegungstherapien werden als eine der ersten Behandlungsmethoden bei einem Bandscheibenvorfall eingesetzt. Oft kann mit diesen Methoden bereits eine erste Linderung verspürt werden, allerdings nicht in allen Fällen. Dann wiederum stehen minimal-invasive Schmerztherapien ebenso zur Disposition als auch minimal-invasive Operationsverfahren.
Minimal-invasive Schmerztherapien bedeuten, dass zur Behandlung der Beschwerden eines Bandscheibenvorfalls kleine Eingriffe durchgeführt werden. Diese können je nach Methode ambulant oder stationär erfolgen, erweisen sich jedoch als weitaus schonender als so manche Methode aus vergangenen Zeiten. Zu diesen Therapieformen gehört die Injektionsbehandlung, bei der Medikamente mittels einer Kanüle direkt in den Schmerzherd, sprich die erkrankte Bandscheibe, eingebracht werden. Desweiteren gibt es die Möglichkeit der Periradikuläre Spritzenbehandlung, welche ein ähnliches Verfahren ist, allerdings die Medikamente in die Nervenwurzel der kranken Bandscheibe gelangen lässt.
Bei der Intradiskale Elektrothermale Therapie, die auch als Hitzesondentherapie bezeichnet wird, kommt eine Wärmesonde zum Einsatz. Diese soll die Schmerzleitung des Faserrings unterbrechen und somit eine Linderung der Bandscheibenschmerzen hervorrufen. Eine weitere, effektive Behandlungsmethode bei einem Bandscheibenvorfall ist zudem die Laser-Methode. Dank einem speziellen Laser können vorgefallene Bandscheibenanteile zum Schrumpfen gebracht werden. Das Ziel: die Struktur des Bandscheibenfaserrings zu stabilisieren und folglich den akuten Schmerz zu beseitigen.
Je nach Befund kann die Empfehlung des behandelnden Arztes auch dahingehen, dass eine Perkutane Nukleotomie die sinnvollere Behandlungsvariante sein kann. Hierbei wird unter örtlicher Betäubung der befallene Bandscheibenkern entfernt. Allerdings ist diese Methode für den Körper schonender und auch die Narbenbildung ist deutlich geringer als bei einem größeren operativen Eingriff. Hier sind wir nun auch bei den operativen Methoden angelangt, welche bei einem Bandscheibenvorfall zur Verfügung stehen.
Zwei Methoden stehen im Vordergrund: Einerseits das Ersetzen der betroffenen Bandscheibe durch eine Bandscheibenprothese und anderseits das Versteifen der kranken Bandscheibenregion. Letztere bedeutet das Entfernen beziehungsweise Austauschen der erkrankten Bandscheibe gegen ein Implantat aus Titan oder Kunststoff. Zu den bereits genannten Therapien bei Bandscheibenvorfällen kommt eine noch recht junge Methode hinzu, bei der gesunde Knorpelzellen entnommen, diese im Labor speziell vermehrt und folgend in die betroffene Bandscheibenregion wieder eingebracht werden. Autologe Bandscheibenzelltransplantation (ADCT) wird dieses Verfahren genannt, welches recht gute Erfolge erzielt und besonders bei jüngeren Patienten als Behandlungsalternative bei einem Bandscheibenvorfall in Betracht gezogen wird.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.