Die Instabilität im Schultergelenk wird meist von den Betroffenen selbst bemerkt. Sie stellen oft fest, dass die Schulter ausgerenkt (luxiert) ist. Durch bestimmte Mechanismen können die Verrenkungen (Luxationen) ausgelöst werden, z. B. durch schweres Heben oder Fall auf den ausgestreckten Arm. Bei hochgradiger Instabilität reichen schon geringe Bewegungen aus, um die Schulter „auszukugeln". Ein Ausschnappen des Gelenks kann bemerkt werden. Verrenkungen der Schulter sind häufig schmerzhaft. Meist lässt sich bei der Instabilität der Oberarmkopf ohne große Mühe wieder an die richtige Stelle bringen.
Die Tendenz zu einer Ausrenkung kann in eine Richtung (meist vorne) oder in mehrere Richtungen (vorne und unten; vorne, unten und hinten) bestehen. Im letzteren Fall bezeichnet der Mediziner dies als eine multidirektionale Schulterinstabilität. Ist der Gelenkkopf bei einer Verrenkung nicht vollständig aus der Gelenkpfanne gesprungen, so wird von einer Subluxation gesprochen.
Bei einigen Betroffenen wird nicht die Tendenz zur Verrenkung selbst bemerkt, sondern eher eine Schmerzhaftigkeit. In wenigen Fällen stellen Patienten auch ein plötzliches Taubheitsgefühl fest, was auch ohne Schmerz und auffälliger Ausrenkung auftreten kann.
Eine gründliche Patientenbefragung (Anamnese) kann bereits sehr aufschlussreich für den Arzt sein. Erfragt werden unter anderem das erste Auftreten und die Häufigkeit der Verrenkungen (Luxationen), andere Erkrankungen und Auffälligkeiten sowie körperliche Aktivitäten des Patienten. Bei der körperlichen Untersuchung wird nach möglichen Anzeichen für die Instabilität gesucht. Bestimmte einfache Tests werden dazu vorgenommen. Des Weiteren können bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder ferner auch Kernspintomographie (Magnetresonanztomographie, MRT) oder Computertomographie (CT) zum Einsatz kommen.
Neben der Abgrenzung der unterschiedlichen Arten der Instabilität muss geprüft werden, ob bestimmte Verletzungen vorliegen. Dies können unter anderem ein Rotatorenmanschettenriss (Riss der stabilisierenden, die Schulter umgebenden Muskeln), ein Riss der Gelenklippe sowie Nervenschäden sein. Des Weiteren werden Erkrankungen wie z. B. ein Gelenkverschleiß (Arthrose) ausgeschlossen werden. Auch kann die Sehne des Bizepsmuskels luxiert (aus ihrer Führungsrinne gesprungen) sein.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.