Die Behandlung von Knochenbrüchen hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten immense
Fortschritte gemacht. So heilen derartige Verletzungen heute deutlich schneller als früher.
Dies ist vor allen Dingen der besseren Behandlung zu verdanken. Die Therapie wird in
der Regel durch Krankengymnastik für Muskelaufbau und Gelenktraining begleitet. Die
normale Funktionsfähigkeit der Knochen wird so zeitnah wiederhergestellt. Eine Operation
ist in der Regel nicht nötig, es sei denn, es handelt sich um einen offenen Bruch oder in
Folge des Knochenbruchs kommt es zu Fehlstellungen der Knochen.
Wichtig ist, dass der Bruch während des Heilungsprozesses ruhig gestellt wird. Dies
geschieht in den meisten Fällen durch das Anlegen eines Gipsverbandes. Dieser begleitet
den Patienten oder die Patientin in der Regel über mehrere Wochen und macht ihm oder
ihr das Leben nicht gerade einfacher. Doch mit einigen Tipps lässt sich die Zeit mit dem
Gips erleichtern. Ob man trotz Gips zur Arbeit gehen kann, entscheidet der behandelnde
Arzt. Grundsätzlich wird von körperlichen Belastungen während der Heilungszeit
abgeraten, aber auch einer Bürotätigkeit kann ein Gipsverband im Wege stehen.
Ein häufig auftretendes Problem ist die Frage der Körperpflege. Tatsächlich darf der Gips
unter der Dusche nicht nass werden. Der Grund: Die unter dem Verband befindliche Haut
ist luftdicht verpackt und kann nicht trocknen. Dadurch kann es zu Hautschädigungen
kommen. Abhilfe schaffen hier spezielle Duschfolien, die in der Apotheke erhältlich sind
und den Gips vor dem Wasser schützen.
Mit Gips darf man nicht hinter das Steuer eines Fahrzeuges, da das Handicap in
einer Gefahrensituation zu Behinderungen führen kann und man in der Folge nicht
schnell genug reagiert. Das ist gefährlich für den Patienten und seine Umwelt. Der
Gipsträger oder die Gipsträgerin wird sich also vor einem Leben auf dem Beifahrersitz
oder in öffentlichen Verkehrsmitteln nicht drücken können. Auch Sport ist während der
Heilungsphase tabu! Jede unkontrollierte Bewegung im Bereich der Bruchstelle kann zu
teils erheblichen Verletzungen führen. Gleiches gilt für das Kratzen an der Bruchstelle.
Das kostet einiges an Überwindung, da es gerade unter dem Gips sehr jucken kann. Es
ist aber keine gute Idee, im Selbstversuch Gegenstände unter den Gips zu schieben, um
sich zu kratzen. Das gilt insbesondere für offene oder operierte, aber auch für alle anderen
Brüche.
Sollte es zu stärkeren Schmerzen im Bereich der Wunde oder Bruchstelle kommen,
Schwellungen oder Druckstellen auftreten, ist sofort ein Arzt aufzusuchen! Das gilt
insbesondere bei plötzlicher Atemnot oder Schmerzen beim Atmen. Dies können
Anzeichen einer Thrombose oder Lungenembolie sein, die sofort behandelt werden
müssen. Aber auch wenn sich der Gips lockert, beschädigt wird oder auf der Haut
reibt, kann nur der Arzt helfen. Mit ein bisschen Vorsicht und ohne gefährliche
Selbstüberschätzung vergehen die Wochen der Heilung wie im Flug und der Gips kommt
wieder herunter. Wohl dem, der ihn hat von Freunden signieren und bemalen lassen und
ihn sich nun zu Hause an die Wand hängen kann.
Letzte Aktualisierung am 29.12.2010.