Die Fußchirurgie beinhaltet die Untersuchung und Behandlung der Füße. Im Wesentlichen befasst sich das Fachgebiet mit den Operationen, die am Fuß durchgeführt werden. Die Fußchirurgie umfasst den Bereich vom oberen Sprunggelenk bis zu den Zehen.
Die häufigsten Erkrankungen, bei denen die Fußchirurgie zum Einsatz kommt, sind Verformungen von Zehen wie Hallux valgus (nach außen ragender Großzeh) und Hammerzeh. Da das Fußskelett einen komplexen Aufbau besitzt, sind dementsprechend viele weitere Erkrankungen möglich, bei denen eine Operation erfolgen kann. Bei Verletzungen kommen Operationen aus der Fußchirurgie ebenfalls zum Einsatz.
Die Fußchirurgie wird bei einigen unterschiedlichen Krankheiten und auch Verletzungen an den Füßen und am Sprunggelenk angewendet. Im Wesentlichen wird eine Operation dann durchgeführt, wenn nicht operative Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind und bestimmte ausgeprägte Symptome nicht bessern können. Schmerzen sind ein häufiger Anlass für eine Fußoperation.
Ebenso treten an den Füßen häufig Verformungen auf. Die Fußstrukturen sollten durch eine Operation wieder in eine regelrechte Stellung gebracht werden, wenn die Deformierung ausgeprägt ist, schmerzt oder zu einer Abdrängung weiterer Zehen führt. Andere Erkrankungen mit chronischen Funktionseinschränkungen werden meist ebenfalls operiert. Einen Anlass für die Anwendung der Fußchirurgie können unter anderem folgende Krankheiten geben:
Bei vielen Verletzungen am Fuß wird eine Operation durchgeführt. Mögliche Fußverletzungen, die gegebenenfalls operativ behandelt werden müssen, sind:
Der allgemeine Untersuchungsverlauf bei Beschwerden am Fuß beinhaltet zunächst die Befragung des Patienten (Anamnese) und die körperliche Untersuchung. Meist müssen bildgebende Verfahren zur Diagnose und Operationsplanung durchgeführt werden.
Dazu gehören Röntgen, Computertomographie (CT), Ultraschall sowie Kernspintomographie (Magnetresonanztomographie, MRT). Im Vorfeld der Operation erfolgen weitere Untersuchungen wie eine Blutentnahme mit Analyse im Labor. Auch im Hinblick auf die Erkrankung können weitere spezielle diagnostische Methoden notwendig sein.
Es können eine Vielzahl von Behandlungsmethoden bei Krankheiten oder Verletzungen der Füße durchgeführt werden. Der Fußchirurg führt schwerpunktmäßig Operationen an den Füßen durch. In einem Teil der Fälle kann aber auf eine Operation verzichtet werden.
Häufig durchgeführte nicht operative Maßnahmen bei Fußbeschwerden sind die Ruhigstellung (Verband, teilweise Gips), Bewegungsübungen, Kühlung sowie die Fußpflege. Bei Deformierungen des Fußes (z. B. Hallux valgus, Hammerzeh) können ziehende oder Druck ausübende Strukturen (bestimmte Verbände, Keile, Polster) eine Besserung bringen. Die Gabe von bestimmten Medikamenten kann angezeigt sein.
Operationen am Fuß können, je nach Umfang, in örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose durchgeführt werden. Neben einer offenen Operation ist manchmal auch eine Operation über kleine Zugänge möglich, bei der der Operateur mit Hilfe eines feinen optischen Gerätes einen Einblick erhält (Endoskopie). In diese Gruppe gehört auch die Operation mittels Gelenkspiegelung (arthroskopische Operation), die bisweilen vorgenommen werden kann.
Innerhalb des jeweiligen Eingriffes können ganz unterschiedliche Maßnahmen ergriffen werden. Bei Fehlstellungen können unter anderem Teile der Knochen oder Sehnen entfernt werden, um die Anteile wieder in die richtige Lage zu bringen. An anderer Stelle kann es wiederum notwendig werden, Gewebe aus anderen Körperstellen einzupflanzen. Bei einer Schädigung oder Veränderung von Gewebe wird dieses oft entfernt wie bei Arthrose oder bei Tumoren.
Ist ein Gelenk sehr schwer in Mitleidenschaft gezogen, so kann gegebenenfalls eine Gelenkprothese eingesetzt werden. Manchmal eignet sich auch eine Gelenkversteifung (Arthrodese). Knochenbrüche werden eingerichtet und dann meist mit Fremdstrukturen wie Schrauben, Platten, Drähten oder Nägeln stabilisiert. Bänderrisse und Sehnenverletzungen können durch eine Naht behandelt werden. Bei speziellen Krankheitsbildern können weitere Aktionen erforderlich sein.
Allgemein kann es bei den Operationen zu Komplikationen wie Blutungen, Nachblutungen, Blutergüssen, Infektionen und verzögerter Wundheilung kommen.
Narben können sich bilden. Unterschiedliche Körperstrukturen können beschädigt werden wie auch Nerven, so dass Lähmungen und Taubheitsgefühl möglich sind. Eine Bewegungseinschränkung im Fuß oder eine Schmerzhaftigkeit beim Auftreten kann vorkommen.
Mit Hilfe von Operationen aus der Fußchirurgie können viele Erkrankungen gut behandelt werden. Bei einem Großteil der Problematiken kann eine Besserung der Beschwerden, eine Linderung der Schmerzen und eine Wiederherstellung der Beweglichkeit erreicht werden.
Ob der Gesundheitszustand des Fußes jedoch wieder vollständig das Niveau vor der Erkrankung oder Verletzung erreicht, hängt vom Einzelfall ab. Bisweilen ist es möglich, dass kein gutes Ergebnis erreicht wird.
Letzte Aktualisierung am 17.05.2021.