In der Anfangsphase der Erkrankung kann die Behandlung konservativ erfolgen. Das betroffene Gelenk sollte zunächst vorübergehend ruhiggestellt - eventuell mit einer Gipsschiene oder einem Verband - und die auslösende Aktivität eingestellt werden, da der bereits entzündete Schleimbeutel durch Bewegung weiter belastet wird.
Weitere wichtige Maßnahmen sind die Kühlung und Hochlagerung der betroffenen Region. Eine Kühlung des schmerzenden Schleimbeutels wird oft als angenehm empfunden und wirkt entzündungshemmend. Als Medikamente werden so genannte NSAR (Nicht-Steroidale Antirheumatika) wie beispielsweise Ibuprofen oder Diclofenac eingesetzt. Diese lindern die Schmerzen und reduzieren die Schwellung und Reizung.
Bei längerandauernder Anwendung können als Nebenwirkung Magen-Darm-Beschwerden, insbesondere Magengeschwüre auftreten.Besteht mit Sicherheit keine eitrige Schleimbeutelentzündung, so kann der Reizerguss auch mittels Punktion oder Kortisoninjektion behandelt werden. Bei der Behandlung der Schleimbeutelentzündung durch Punktion oder Injektion mit Kortison besteht jedoch immer die Gefahr eine sekundären Infektion. Im Falle einer Bursitis subacromialis führt die lokale Injektion von Kortison meist zu einer raschen Schmerzlinderung. Sie ist oft auch die einzige wirkungsvolle Behandlungsmöglichkeit. Häufig wird auch eine Laserbehandlung oder Ultraschalltherapie durchgeführt.
Ist die Entzündung mit den oben genannten Maßnahmen nicht behandelbar und beginnt sich eine eitrige Bursitis herauszubilden, so wird eine chirurgische Sanierung notwendig. Hierbei wird entweder der Eiter drainiert oder gegebenenfalls der ganze Schleimbeutel entfernt (Bursektomie).
Chronische Schleimbeutelentzündung
Eine chronische Schleimbeutelentzündung (länger als drei bis sechs Wochen) sollte operiert werden, um immer wiederkehrende Rezidive zu vermeiden. Zudem ist es wichtig mögliche Ursachen der Schleimbeutelentzündung zu beheben. Außerdem sollte eine Nachbehandlung mit Ruhigstellung, eventuell Drainiage, Kompressionsverband und Antibiotikagabe erfolgen.
Bei der eitrigen Schleimbeutelentzündung erfolgt eine Bursektomie, also eine Entfernung des Schleimbeutels. Parallel dazu wird eine begleitende Antibiotika-Behandlung durchgeführt. Besteht eine starke Entzündung, so sollte der Schleimbeutel zunächst durch einen Schnitt entlastet und täglich gespült werden. Bei der Punktion entfernt der Arzt etwa 5 bis 20 Milliliter Flüssigkeit und spritzt Kristallkortison in den leeren Schleimbeutel. Anschließend wird ein Druckverband angelegt, damit sich der Schleimbeutel nicht wieder auffüllt. Erst wenn die Schleimbeutelentzündung ausgeheilt ist, kann die Schleimbeutelentfernung erfolgen. Dies wird auch als zweizeitiges Vorgehen bezeichnet.
Nach der Operation sollten die oben aufgeführten Maßnahmen zur konservativen Behandlung durchgeführt werden. In Abhängigkeit von der Lokalisation ist eine Gipsschiene für 7-10 Tage sinnvoll.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.