Fehlstellungen der Beinachsen sind häufig angeboren. Sie können ein- oder doppelseitig vorkommen und bereits im Kindes- oder Jugendalter in Erscheinung treten. Je später solche Fehlstellungen bemerkt werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer einseitigen beziehungsweise generalisierten Arthrose. Zu den Fehlstellungen gehören:
O-Beinfehlstellungen kommen etwa 10-mal häufiger vor als X-Beinfehlstellungen. O-Beine kommen normalerweise in der Baby- und Kinderzeit vor und verschwinden in der Regel, wenn die Kinder wieder laufen können. X-Beine kommen hingegen meist zwischen dem 2. und 5. Lebensjahr vor und gelten als normale Phase in der Entwicklung des Kindes. Vor allem schwergewichtige Kinder sind öfter mit X-Beinen konfrontiert und weisen oft auch Plattfüße auf. Mit zunehmendem Alter können bei diesen Kindern Knieprobleme auftreten.
Ein Beinlängenunterschied kommt bei einem Großteil der Bevölkerung vor. Mögliche Ursache ist ein gebremstes oder übermäßiges Wachstum eines Beins. Besteht ein Unterschied bis zu 2 cm, so sprechen wir von einem physiologischen Unterschied. In diesem Fall verspürt der Betroffene keine Behinderung und braucht auch meistens nichts dagegen zu unternehmen. Trotzdem ist eine Kontrolle bis zum Ende des Wachstums ratsam.
Ist dagegen der Beinlängenunterschied größer als 2 cm, so sind weitere Untersuchungen erforderlich. Dieser Unterschied kann nämlich Auswirkungen auf den Rücken haben. Die Therapie ist in der Regel sehr einfach. Meistens wird das kürzere Bein durch eine Sohle in oder unter dem Schuh verlängert, um somit den Unterschied auszugleichen.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.