Unter einem Meniskusschaden versteht man eine Verletzung von einer der beiden Knorpelscheiben (Menisken), die sich zwischen Femur (Oberschenkelknochen) und Tibia (Schienbeinknochen) befinden. Ein Meniskusschaden kommt vor allem im Bereich des Kniegelenks häufig vor. Hierbei handelt es sich um einen Einriss von einer der beiden halbmondförigen Knorpelscheiben im Knie.
Betrachtet man nun den Knochenbau von Oberschenkel und Schienbein, so erkennt man, dass diese Strukturen asymmetrisch zueinander stehen (runder Oberschenkel und gerader Unterschenkel) und mit ihren Gelenkflächen nicht aufeinander passen. Diese Asymmetrie wird vom Meniskus ausgeglichen. Meniskusschäden werden häufig bei jungen Sportlern, älteren Patienten und aufgrund verschleißbedingter Vorschäden nach Bagatellverletzungen (z.B. Verdrehen des Knies beim Aussteigen aus dem Auto) beobachtet.
Statistisch gesehen sind Männer doppelt so häufig von Meniskusverletzungen betroffen als Frauen. Grund dafür ist die höhere körperliche Belastung der Männer. Bei fast allen über 40-jährigen Menschen sind beginnende Verschleißerscheinungen an den Menisken zu sehen. Meist ist der Innenmeniskus betroffen. Das Verhältnis Innen- und Außenmeniskus beträgt 20:1.
Meniskusschäden können eingeteilt werden nach:
- Lokalisation: vorderes, mittleres oder hinteres Drittel
- Rissform: senkrecht, waagrecht, quer, korbhenkelartig und lappenförmig
Meniskusrisstypen
Es gibt unterschiedliche Formen einer Menikusläsion. Je nach Lokalisation der Verletzung im Meniskusgewebe können folgende Rissformen unterschieden werden:
- Korbhenkelriss: Längs verlaufender Meniskusriss mit Verschiebung abgerissener Meniskusteile in das Gelenk hinein.
- Querriss: Riss, welches vom freien Rand bis zur Basis reicht.
- Lappenriss im Hinter- oder Vorderhorn: Kombination aus Längs- und Querriss.
- Horizontalriss: Einriss im Längsverlauf, wodurch sich eine Ober- und Unterlippe ausbildet.
- Abriss der Meniskusbasis
Anatomie der Menisken
Der Meniskus besteht aus zwei halbmondförmigen Faserknorpelscheiben, dem Innen- und dem Außenmeniskus, die zwischen Ober- und Unterschenkel liegen, um die Inkongruenz der artikulierenden Knochen auszugleichen und somit Stöße gleichmäßig auf den Knorpel des Unterschenkels zu übertragen. Der Außenmeniskus befindet sich links neben dem Kreuzband und der Innenmeniskus rechts neben den Kreuzbändern. Das Volumen des Außenmeniskus ist deutlich größer als das Volumen des Innenmeniskus.
Nähere Beschreibung der Menisken
Die beiden Menisken sind als C- oder halbmondförmige Strukturen zwischen den Oberschenkelgelenkrollen (Femurkondylen) und der Unterschenkelgleitfläche (Tibiakopfgelenkfläche) zu finden. Durch die Gelenkkapsel werden sie im Rahmen von Verwachsungen fixiert und über deren Gefäße mitversorgt. Der Innenmeniskus ist fast über die gesamte Länge mit der Kapsel verbunden. Dadurch lässt sich erklären, dass ein Innenmeniskus wesentlich unbeweglicher ist, als der stärker gekrümmte Außenmeniskus.
Zudem sind die Menisken auch an den Endpunkten fixiert. Diese Endpunkte werden je nach Lage, entweder als Hinterhorn oder Vorderhorn bezeichnet. Beide „Hörner" besitzen zahlreiche sensible / sensorische Nervenendigungen.
Die Meniskusbasis und der mittlere Meniskusbereich werden durch Gefäße der Gelenkkapsel versorgt. Dagegen weist der restliche Abschnitt der Menisken keine Gefäße auf. Dieser Bereich wird über die Gelenkflüssigkeit (=Gelenkschmiere) versorgt. Diese Erkenntnisse haben natürlich große Auswirkungen auf die Heilungschancen verschiedener Meniskusverletzungen. Demnach haben Meniskusbasis und mittlerer Meniskusbereich, aufgrund der Versorgung durch die Gefäße gute Heilungschancen, dagegen ist ein Riss des restlichen Bereiches schwieriger zu therapieren. In der restlichen Zone ist eine Heilung im eigentlichen Sinne gar nicht mehr möglich.
Menisken werden auch als so genannte Zwischengelenkscheiben bezeichnet und kommen an verschiedenen Gelenken sowie an der Wirbelsäule (Bandscheibe) vor.
Funktion der Menisken
- Der Meniskus verteilt die Gelenkschmiere und führt dazu, dass die Knorpelscheiben ohne Reibung übereinander gleiten. Die Gelenkschmiere ist so gesehen für den Schutz des Knorpelgewebes verantwortlich.
- Durch die Gelenkschmiere wird zudem das Knorpelgewebe mit Nährstoffen versorgt und der Abtransport von Abfallstoffen aus dem Gelenkspalt gewährleistet.
- Schutz des Knorpels.
- Der Meniskus dämpft Stöße, stabilisiert aber auch in Kooperation mit den Kreuzbändern das Knie.
- Die Menisken dienen wie eine Art „Puffer, da sie eine gleichmäßige Druckbelastung und gleichmäßige Übertragung der Kraft ermöglichen.
- Vergrößerung der Kontaktfläche