Wer nicht stilsicher joggen kann, der macht sich rein äußerlich betrachtet schon einmal vor seinen Mitmenschen zum Affen. Dabei kommt es bei der Lauftechnik keineswegs lediglich auf das Erscheinungsbild des Hobby- oder Profiathleten an. Die falschen Bewegungsabläufe und unausgeglichene Gewichtsverteilung können die Gelenke nachhaltig schädigen. Das Knorpelgewebe gibt mangels Anschluss an das Schmerzleitsystem des Körpers keine Rückmeldung in Form von Ziehen und Stechen. Einmal abgenutzt regenerieren sich die Gelenke jedoch nicht wieder. Schäden sind also immer andauernd.
Ursächlich ist hierbei, dass beim Joggen meist das Vielfache des eigenen Körpergewichts an Kraft auf den Gelenkapparat einwirkt. Die richtige Abfederung dieser enormen Belastungen ist beim Lauftraining aus diesem Grund das A und O. Besonders wichtig sind natürliche Bewegungsabläufe. Gerade Gelegenheitsjogger machen oft den Fehler, den Fuß deutlich vor dem Körper mit gestrecktem Bein auf der Ferse aufzusetzen. Zwar ermöglichen die Laufschuhe diese abenteuerliche Trainingsweise. Allerdings landet hierbei praktisch das komplette Körpergewicht auf den Gelenken. Optimales Joggen beinhaltet einen flachen Fußaufsatz, bei dem der Läufer knapp vor dem Körperschwerpunkt den Boden berührt und die Kräfte mit leicht angewinkeltem Knie abfedert. Die Belastung wird so gleichmäßig verteilt und kein Körperteil zu stark beansprucht.
Das Knie sollte übrigens auch bergab niemals ganz durchgestreckt werden, sonst wirkt es wie ein Leiter, der die kinetische Energie des Aufkommens auf dem Boden weitergibt. Auch so entsteht wieder ungleichmäßige Belastung. Wer seine Lauftechnik ändern möchte, um seine Gelenke zu schonen, der sollte im wahrsten Sinne des Wortes mit kleinen Schritten beginnen. Denn der zu Großen Teilen automatisierte Ablauf lässt sich nicht von heute auf Morgen umkrempeln. Zunächst kann die neue Technik auf kleinen Wegstrecken zu Einsatz kommen. Danach wird so lange erweitert, bis das bessere Laufgefühl ganz automatisch Teil des Ausdauertrainings wird.
Letzte Aktualisierung am 31.08.2010.