Die Hüftdysplasie beschreibt eine kindliche Reifungsstörung mit Störung der Pfannendachverknöcherung. Der Hüftkopf kann in der weiteren Entwicklung aus der Pfanne luxieren (=auskugeln) und sich eine Hüftluxation entwickeln. Die Hüftdysplasie kann entweder allein oder zusammen mit anderen angeborenen Fehlbildungen vorkommen und gilt als Hochrisikofaktor für die Entwicklung einer Hüftarthrose (Coxarthrose). Durch das fehlende Pfannendach wird die Gewichtsübertragung vom Oberschenkel auf das Becken durch fehlende Kongruenz der Gelenkpartner ungünstig beeinflusst.
Es gibt viele Faktoren, welche die Entstehung der Erkrankung begünstigen oder teilweise verursachen. Ein wichtiger Faktor ist vor allem die Beckenendlage. Ohne Behandlung kann es bei schweren Formen der Erkrankung zu bleibenden Schäden des Hüftgelenks mit Gangstörung, Hinken und Schmerzen kommen. Endzustand schwerer Formen ist die Hüftarthrose. Die Erkrankung betrifft vor allem Mädchen. Das Geschlechtsverhältnis weiblich zu männlich beträgt 4:1.
Anatomie Hüftgelenk
Das Hüftgelenk ist ein Kugelgelenk und setzt sich aus dem Hüftgelenkskopf (Caput femoris) und der Hüftgelenkspfanne (Acetabulum) zusammen. Der Hüftgelenkskopf gehört zum Oberschenkel und die Hüftgelenkspfanne zu den Beckenknochen. Da das Hüftgelenk ein Kugelgelenk ist, ist sie prinzipiell in alle Richtungen frei beweglich. Das Ausmaß der Beweglichkeit wird jedoch durch Bänder, Muskeln und die Gelenkpfanne eingeschränkt. Die Hüftgelenkspfanne umschließt den Hüftkopf zu deutlich weniger als 50 Prozent seiner Oberfläche. Dadurch wird einerseits eine hohe Beweglichkeit des Hüftgelenkkopfs im Raum ermöglicht, andererseits ist jedoch der Hüftgelenkskopf leicht aus der Hüftgelenkspfanne entfernbar (luxierbar). Ab dem Kleinkindesalter wird eine ausreichende knöcherne Stabilisierung und Stabilisierung durch Bänder und Muskeln gewährleistet.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.