Unter dem Begriff Massage versteht man die mechanische Beeinflussung von Haut, Bindegewebe und Muskulatur durch Dehnungs-, Zug- und Druckreiz. Die positive Wirkung der Massage erstreckt sich von der behandelten Stelle des Körpers über den gesamten Organismus und schließt sogar auch die Psyche mit ein.
Die einzelnen Massagearten unterscheiden sich sehr stark in den theoretischen Grundlagen und basieren daher auf völlig unterschiedlichen Behandlungstheorien. Demnach ist auch die Anzahl der behaupteten Wirkungsweisen auf den Körper sehr hoch.
Im folgenden sind die wichtigsten Wirkungsweisen genannt:
Durch die Massage versucht man auf zwei unterschiedliche Arten eine Heilung oder Linderung beim Patienten zu erreichen.
Bei der klassischen Methode erfolgt die Behandlung der Haut und der Muskulatur vor allem an der Stelle, die massiert wird. Diese Methode ist weitestgehend anerkannt und findet sich in den Lehrbüchern und Therapieleitfäden wieder. Die zweite Art wird noch sehr kritisch betrachtet, so dass auch nur wenige Therapien von der Krankenkasse übernommen werden.
Beide Massageformen machen sich die Reflexbögen zu nutze und sollen so auch das Leiden der Organe behandeln. Das bedeutet also, dass nicht nur die kranke Stelle behandelt wird, sondern das entsprechende Areal, welches das kranke Organ repräsentiert. Bei der Massage spricht man daher auch von einer „direkten Wirkung" und einer „reflektorischen Wirkung".
Folgende Massageformen weisen eine direkte Wirkung auf:
Bei der Ganzkörpermassage werden mehr oder weniger alle Körperregionen massiert. Das bedeutet also, dass Füße, Beine, Hände, Arme, Rücken, Schultern und Nacken mit einbezogen werden. Die Massage kann zudem auf die Brust, den Bauch und das Gesicht ausgeweitet werden. Als medizinische Therapie wird die Ganzkörpermassage nur noch selten verschrieben.
Bei der Teilkörpermassage wird nicht der ganze Körper, sondern nur ein Körperteil massiert. Als ein Körperteil zählen beide Arme oder beide Beine. Jeder Masseur hat hierbei seine eigene Art der Massage und wird demnach die Teilkörpermassage auf die angrenzenden Gebiete ausweiten.
Die klassische Massage, oder auch schwedische Massage genannt, ist weltweit einer der bekanntesten Massageformen.
Die klassische Massage ist indiziert bei:
Dagegen sind alle akuten Entzündungen eine absolute Kontraindikation für Massagen. Hierzu gehören vor allem fieberhafte Erkrankungen und Erkrankungen der Gefäße. Der Körper ist in diesem Zustand bereits stark beansprucht und wird durch die Massage zusätzlich belastet.
Im Falle von Hauterkrankungen kann die Massage sogar zu Verschlechterungen der Krankheit, Verschleppung der Keime oder auch der Ansteckung des Therapeuten führen. Auch sollte man bei traumatischen Verletzungen die Massage wegen des Drucks auf das entsprechende Gewebe strikt vermeiden.
Bei der klassischen Massage gibt es fünf Handgriffe, die aufgrund ihrer Wirkung in den unterschiedlichsten Phasen einer Massage Anwendung finden.
Unter dem Begriff Effleurage versteht man die Streichung. Sie ist der angenehmste und entspannendste Handgriff der Massage. Dieser Handgriff wird vor allem am Anfang zum Verteilen der Creme oder des Öls eingesetzt und führt dazu, dass sich die Haut an die Hand des Therapeuten gewöhnt.
Während der Behandlung wird sie als Erholungspause zwischen den stärkeren Griffen eingesetzt. Auch zum Abschluss der Massage kommt die Streichung erneut zum Einsatz und dient der Entspannung der gestressten Muskulatur und Erholung für den Patienten.
Unter Umständen kann der Rücken des Patienten nach der Massage mit Einreibealkohol unter schnellen Streichungen eingerieben werden. Dies führt wiederum zur Muskellockerung und verhindert die Entzündung der Haarwurzel.
Zwischen Daumen, Zeige- und Mittelfinger oder mit der ganzen Hand/ beiden Händen wird die Haut und Muskulatur des Patienten gefasst und geknetet bzw. gewalkt. Bei der Knetung wird die Wirkung auf die Muskulatur von den Händen des Therapeuten erzeugt. Dagegen geschieht dies bei der Walkung durch den Druck des Muskels auf die darunter liegenden Knochen. Beide Griffe dienen vor allem der Lösung von Verspannungen. Sie wirken sich positiv auf die Muskulatur und das Unterhautbindegewebe aus und verbessern die Durchblutung.
Hierbei werden durch die Fingerspitzen oder die Handballen kleine, kreisende Bewegungen auf den Muskel ausgeübt. Dieser Griff ist sehr effektiv bei Verspannungen und Verhärtungen der Muskulatur. Die Friktion sollte sehr vorsichtig durchgeführt werden, da sie sehr kraftvoll ist und starke Schmerzen und eventuell Verletzungen verursachen kann.
Der Therapeut führt mit der flachen Hand, der Handkante oder den Fingern kurze, schlagende Bewegungen aus, welche vor allem die periphere Durchblutung fördern und den Tonus der Muskulatur verändern.
Der Therapeut erzeugt Vibrationen durch so genanntes Muskelzittern. Der Masseur erzeugt das Muskelzittern, indem er die Fingerspitzen oder die flache Hand auflegt und ruckartig bewegt. Die Wirkung kann bis in die tiefer gelegenen Gewebe und Organe reichen. Der Handgriff ist lockernd und hat dadurch vor allem eine krampflösende Wirkung.
Letzte Aktualisierung am 11.05.2021.