Die Knorpelschicht besitzt normalerweise eine dämpfende Funktion für die Gelenke. Aufgrund einer Abnahme und verminderten Belastungsfähigkeit der Knorpelschicht, kommt es zu degenerativen Erkrankungen der großen Gelenke, vor allem der Kniegelenke, Hüftgelenke und Sprunggelenke („Gelenkverschleiß").
Mit speziell angefertigten Spritzen wird dem Patienten zunächst Blut abgenommen, welches dann im Labor behandelt und zentrifugiert wird. Nach dieser Behandlung werden aus dem Eigenblut bestimmte Entzündungshemmer gewonnen, die in das Gelenk injiziert werden, um so ein Fortschreiten des Gelenkverschleißes und eine Besserung zu erreichen. Insgesamt sind hierfür z. B. für das Kniegelenk sechs bis acht intraartikuläre Injektionen notwendig.
Die intraartikuläre Injektion wird unter sterilen Bedingungen durchgeführt und kann in seltenen Fällen zu allergischen Reaktionen beziehungsweise Schwellung und Rötung oder ähnlichen Entzündungszeichen des Gelenkes führen.
Bei der Eigenblutbehandlung handelt es sich um eine Reiztherapie welches dazu führt, dass schwache Reize die Selbstheilungsvorgänge des Körpers anregen. Mittlerweile gibt es viele Studien, die belegen, dass der Reiz der Blutentnahme und der Re-Injektion, die körpereigenen Heilungsprozesse in Gang setzt und dadurch die Abwehrkräfte mobilisiert. Bei der Eigenbluttherapie entnimmt man aus einer Vene etwas Blut, dass danach sofort wieder in den Gesäßmuskel zurückinjiziert wird. Man beginnt zunächst mit geringen Mengen, die dann von Behandlung zu Behandlung gesteigert werden können. Um eine erhöhte Wirksamkeit zu erreichen, kann man dem Blut noch homöopathisch aufbereitete Präparate zusetzen.
Merke: Die Beschwerden können sich wie bei vielen naturheilkundlichen Verfahren am Anfang der Behandlung zunächst verstärken. Diese Erstreaktion ist jedoch meist harmlos und kann als Zeichen gewertet werden, dass die Behandlung Wirkung zeigt.
Bei der Immuntherapie mit dem aus dem Eigenblut gewonnen Wirkstoff Orthokin, handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Eigenbluttherapie. Durch die Orthokin-Injektionen ist vor allem bei leichter bis mittelschwerer Arthrose eine deutliche Schmerzreduktion zu erwarten. Teilweise kommt es sogar zu einer Regeneration des erkrankten Gelenkes. Für die Orthokin-Eigenblut-Injektionen sind in der Regel sechs bis acht Sitzungen notwendig. Der Wirkstoff wird hierbei direkt in das erkrankte Gelenk gespritzt. Danach seien die Gelenke um 70 bis 80 Prozent beweglicher.
Voraussetzung für diese Therapieform ist jedoch, dass sich das Gelenk noch nicht im Endstadium der Zerstörung befindet. Der Wirkstoff baut sich im Durchschnitt leider innerhalb von ein bis zwei Jahren wieder ab, so dass die Behandlung dann wiederholt werden müsste. Im Falle einer Gelenkarthrose wäre eine Kombination mit Akupunktur und Pflanzenextrakten ideal, da sich dadurch die Wirkung und die Heilungsprozess verstärken.
Derzeit werden die Kosten für eine Eigenblutbehandlung mit Orthokin nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die „normale" Eigenblutbehandlung wird von den gesetzlichen Krankenkasse zum Teil und von den privaten Krankenkassen meist ganz übernommen.
Erst nachdem als maßgeblicher Auslöser des Gelenkverschleißes der Körpersignalstoff Interleukin-1 entdeckt wurde, kam man auf den Hinweis der Orthokin-Therapie. Durch das Interleukin-1 werden die Zellen dazu angeregt, Bindegewebsstrukturen abzubauen, so dass den körpereigenen Reparaturgruppen des Immunsystems ein schnellerer Zugang zu einem erkrankten Bezirk ermöglicht wird.
Damit der Stoff jedoch nicht allzu viel Schaden anrichtet, gibt es einen Gegenspieler, den so genannten Interleukin-1-Rezeptor antagonistischen Protein. Von diesem Protein bilden Arthrose Patienten zu wenig, wie man inzwischen weiß. Heute wird dieser Stoff aus dem Blut isoliert und als Orthokin gespritzt.
Die Eigenbluttherapie ist bei diesen Erkrankungen nicht geeignet:
Letzte Aktualisierung am 18.05.2021.