Eine computerassistierte Operation ist ein Eingriff, bei dem bestimmte Operationswerkzeuge durch einen Computer geführt werden. Mit der computerassistierten Chirurgie (Computer Assisted Surgery, CAS) ist ein sehr präzises Arbeiten möglich. Die Steuerung durch den Computer kann auch für bestimmte Operationen innerhalb der Orthopädie genutzt werden.
Zuvor muss eine genaue Vermessung des Operationsgebietes (anhand einer dreidimensionalen Computertomographie) sowie eine Operationsplanung erfolgen. Bei dem Eingriff werden dann Maßnahmen durch eine Art Operationsroboter durchgeführt, der seine Orientierung anhand einer Infrarotkamera gewinnt.
Eine computerassistierte Operation kann prinzipiell bei vielen orthopädischen Eingriffen eingesetzt werden. Insbesondere eignet sie sich für Maßnahmen, die präzise durchgeführt werden müssen. Beispiele für solche Operationen sind:
Die computerunterstützte Chirurgie ist ein Bereich der Medizin, der derzeit immer weiter entwickelt wird. Daher ist es zu erwarten, dass in näherer Zukunft eine steigende Anzahl von verschiedenen orthopädischen Eingriffen mittels Computerunterstützung vorgenommen werden können.
Wie vor jeder anderen Operation erfolgt eine Befragung des Patienten (Anamnese) und eine körperliche Untersuchung mit Schwerpunkt auf den erkrankten Bereich. Vor der computergestützten Chirurgie wird jedoch das zu operierende Gewebe sehr genau vermessen.
In der Regel geschieht dies mit einer Computertomographie (CT). Die Daten stehen dem Computersystem dann zur Operation zur Verfügung. Als Vorbereitung muss der Arzt den Eingriff dann genau planen. Es gibt allerdings bereits Systeme, die ohne die vorherige Messung auskommen und sie durch Infrarotverfahren innerhalb der Operation vornehmen.
Die Vorgehensweise ist bei jeder Art der computergestützten Operation anders. Es bestehen jedoch grundlegende Ähnlichkeiten. Die Haut und das über dem Operationsgebiet liegende Gewebe wird aufgeschnitten, um einen Zugang zu schaffen. Es ist auch eine Operation durch kleine Öffnungen möglich, indem ein feines optisches Gerät verwendet wird (Endoskopie). Eine speziell in der Orthopädie oft vorgenommene endoskopische Operation ist die chirurgische Gelenkspiegelung (Arthroskopie).
Bei der computerassistierten Variante einer Operation wird oftmals eine Vorrichtung angelegt, die der Führung des Instruments dient. Dann wird die anhand der Messdaten gesteuerte eigentliche Maßnahme durchgeführt. Der Roboter, mit dem die Operation erfolgt, erkennt Strukturen meist mit einer Infrarotkamera. Nach der computerunterstützten Aktion folgen gelegentlich noch weitere Maßnahmen durch den Arzt. Der Arzt vernäht auch das Gewebe und die Haut.
Die möglichen Komplikationen entsprechen denen bei einem herkömmlichen Eingriff der jeweiligen Art ohne Computerassistenz.
Dies bedeutet, dass es bei der Operation zu Blutungen, Blutergüssen, Infektionen, Wundheilungsstörungen, Narben, Nervenschädigungen, Gelenkverletzungen und Verschleißerscheinungen kommen kann. Weitere Risiken hängen von der Erkrankung und der Operationsmethode ab.
Die Prognose ist primär abhängig von der behandelten Erkrankung oder Verletzung sowie der gewählten Maßnahme. Für die computergesteuerten Eingriffe lässt sich im Allgemeinen sagen, dass sie präziser und oft auch schneller durchgeführt werden können als eine herkömmliche Operation durch den Chirurgen.
Es können sich dadurch Vorteile ergeben wie eine geringere Belastung des Patienten, eine schnellere Abheilung und eine kleinere Rate an Komplikationen. Ein Operationserfolg kann allerdings auch mit einer computergesteuerten Chirurgie nicht garantiert werden, da beispielsweise Komplikationen ebenso auftreten können.
Letzte Aktualisierung am 17.05.2021.