Der Racz-Katheter wurde 1982 durch den texanischen Arzt Dr. Racz entwickelt. Hierbei handelt es sich um ein minimal invasives Verfahren, bei dem ohne Hauteröffnung ein an der Nervenwurzel störendes Gewebe entfernt werden kann. Sie dient vor allem zur Behandlung von chronischen Rückenschmerzen unterschiedlicher Ursache.
In örtlicher Betäubung wird in eine anatomische Öffnung am Ende der Sacralwirbelsäule ein flexibler Siliconkather durch einen kleinen Stichkanal eingeführt. Die korrekte Position der Katheterspitze wird unter Röntgenkontrolle und durch die Anwendung von Kontrastmittel zielgenau im rückenmarksnahen Bereich der Wirbelsäule platziert. Bei dem Racz-Katheter handelt es sich um einen speziellen Katheter mit einem metallenen Führungsdraht (im Gegensatz zu herkömmlichen Kathetern), welches sich dadurch zielgenau an den Ort der Schmerzentstehung an der Wirbelsäule steuern lässt.
Nach der richtigen Positionierung werden verschiedene Medikamente (entzündungshemmende und schmerzlindernde Präparate) und die Hyaluronidase gespritzt. Dabei handelt es sich um eine Enzympräparation, welches auch körpereigen vorkommt. Diese Enzyme erweichen das Gewebe und verdauen damit letztendlich an Ort und Stelle. Dadurch wird die eingeklemmte Nervenwurzel wieder frei gegeben und eine Heilung erreicht. In der Regel sollten 6 Injektionen mit Hyaluronidase zweimal am Tag über drei Tage hinweg durchgeführt werden.
Der Katheter wird einmal am Tag angelegt und mit einem Pflaster sicher auf der Haut fixiert. Meist wird die Behandlung ambulant durchgeführt. Der gesamte Eingriff dauert nur 40 bis 60 Minuten. Der Patient kann in der Regel schon eine Stunde nach der Behandlung wieder aufstehen und umhergehen.
Die Technik ist insbesondere geeignet bei:
Sinn und Zweck dieser Technik ist die Abschwellung und Entwässerung des störenden Gewebes, wodurch die Nervenwurzel entlastet wird. Meist wird der Eingriff mit einer mechanischen Lösung, der so genannten Adhäsiolyse, der betroffenen Nervenwurzel kombiniert. Aufgrund der zielgenauen Injektion verschiedener Medikamente wird über die osmotische Wirkung eine Schrumpfung des Gewebes erreicht. Es kommt zur Rückbildung von Entzündungen und der Schmerz lässt nach. Durch die Einspritzung einer speziellen Enzymlösung werden zudem rückenmarksnahe Vernarbungen und Verklebungen gelöst.
Letzte Aktualisierung am 18.05.2021.